Inge und Werner Moschkau feierten Diamantene Hochzeit und erinnerten sich

Nazza, den 22.01.2018

Tiere waren die ständigen Begleiter

Nazza (rüd)

 

Die Landwirtschaft prägte die 60 gemeinsamen Ehejahre von Inge (geb. Wiegand) und Werner Moschkau und davon wussten sie auch eine ganze Menge zu erzählen, als Bürgermeister Marcus Fischer am Freitagabend die Glückwünsche der Gemeinde und des Landrates sowie Gerd Mähler die Wünsche der Verwaltungsgemeinschaft überbrachten.

Gern hätte Inge (78) einen anderen Beruf erlernt, aber die Umstände auf dem landwirtschaftlichen Hof der Eltern und Großeltern ließen nichts anderes zu, als der Vater nicht aus dem Krieg heimkehrte. Da wurde jede Hand gebraucht und die junge Frau arrangierte sich damit. Auch Werner war in der elterlichen Landwirtschaft groß geworden und wurde hier gebraucht, auch weil der Vater nach dem Krieg erst spät aus der russischen Gefangenschaft heimkehrte. Die Arbeit bestimmte erst einmal das Leben der beiden jungen Leute, die sich abends im Ort mit den anderen Jugendlichen trafen, wie es in vielen Orten üblich war. Bei diesen Treffen lernten sich Inge und Werner nun näher kennen, schätzen und lieben und nach der ersten gemeinsamen Kirmes blieben sie zusammen. Sie heirateten jung und haben das nie bereut, verrät Inge Moschkau heute zum Jubiläum, nachdem sie vor 60 Jahren am gleichen Tag standesamtlich und kirchlich heirateten. Beruflich blieben sie trotzt des kargen Lohnes der Landwirtschaft treu und erlebten den Übergang in die LPG mit all ihren Folgen. Als 1968 in Nazza der neue Kuhstall entstanden war, gehörte Inge zur ersten Besatzung und kümmerte sich um die Aufzucht der Kälber. Eine harte Zeit, erzählt Inge Moschkau, denn zeitweise gab es gerade mal drei freie Tage im Monat. Weshalb sich Werner am Wochenende als Traktorist auch oft für die Grünfutterschicht eintragen ließ, um seine Frau öfter zu sehen. Natürlich hatte das auch gesundheitliche Folgen, sodass Inge ihre letzten Jahre bei der LPG in der Verwaltung verbrachte.

Erst im Rentenalter trennten sich die Betätigungsbereiche der vitalen Eheleute. Während Werner (85) nun hobbymäßig der Aufzucht von Kälbchen, Puten und Hühnern für den Eigenbedarf nachging, erschloss sich für Inge ein völlig neues Feld. Sie widmete sich wieder intensiver dem Stricken, was sie früher schon gern gemacht hatte. Mehr noch interessierte sie jedoch die Heimatpflege, sie wurde Mitbegründerin der Heimatstube und Trachtengruppe in Nazza und betrieb nun viel Ahnenforschung. Selbst bis nach Amerika reichten da ihre Forschungsergebnisse und das Stammbuch ihres Mannes hat Inge sogar bis ins Jahr 1640 zurückverfolgt. Alle zwei Wochen tut sie dazu noch ihren Dienst in der Heimatstube, für ihren Mann hat sich das Tiergehege inzwischen auf die Hühner reduziert. Dazu bewältigen beide ihren Haushalt noch völlig eigenständig und können mit ihren kleinen gesundheitlichen Wehwehchen gut umgehen. Optimistisch können sie so auch den kommenden Jubiläen entgegensehen, was auch die zwei Kinder und zwei Enkel so einschätzen, die mit dem lieben Jubiläumspaar und Verwandten, Bekannten und Freunden am Samstag passend in der Nazzaer Heimatscheune feierten.

 

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